„Moringa ist der C2C Spezialist und Vorreiter für cradle to cradle Immobilienprojekte. Wir wollen die Branche motivieren gleich gutes zu tun, nur so lässt sich die Welt verändern und retten. Wir bauen Immobilien mit dem höchsten Nachhaltigkeitsansatz, um die Klimaziele, die uns alle tangieren auch zu erreichen.“ – Moringa über sich selbst.
Projekt
Ausstellungsdesign
(Schwerpunkt: Konzept)
Bachelorarbeit
Jahr
2021
Projektpartner
meine Aufgaben
Software
Im Moringa Hamburg soll eine Ausstellung entstehen, die das Designprinzip Cradle-to-Cradle und die daraus folgenden Benefits für den Ort erklärt.
In meiner Bachelorarbeit erkläre ich anhand einer interaktiven Ausstellung, was Kreislaufwirtschaft bedeutet und wie der Ausstellungsort, das Immobilienprojekt “Moringa Hamburg” diese Kreislaufwirtschaft umsetzt. Auf dem Weg zum finalen Konzept habe ich insgesamt drei Konzepte geplant.
In insgesamt drei Ausstellungs-Konzepten habe ich viele Erlebnisse konzipiert. Um einen möglichst hohen Lerneffekt bei den Besucher:innen zu erzielen, habe ich mich in meinem Bachelorprojekt am konstruktivischen Lernen orientiert.
Ich habe mich darauf konzentriert die Inhalte über Erlebnisse in einer Ausstellung zu erklären.
Inhaltlich bezieht sich diese erste Untersstation auf die Möglichkeiten, die sich durch die
Art der Verbindung ergeben. Ein kurzer Einleitungstext in das Thema erklärt leicht verständlich worum es bei Reversibilität geht.
Speziell in diesem Fall geht es darum den Abbau von Primärrohstoffen zu verringern, weil man durch reversible Verbindungen auf recycelte also Sekundärrohstoffe zurückgreifen kann.
Um die Besucher*innen nicht mit langen Texten abzuschrecken, wird über die gesamte Ausstellung hinweg versucht die Inhalte in kurzen Absätzen zu halten.
Auf den vier Kreisläufen wird jeweils ein Weg erklärt, über den Rohstoffe (bei C2C spricht man von Nährstoffen) wiederverwendet werden können. Dazu sind kurze Geschichten hinter Klappen versteckt, die die Besucher*innen auch aus ihrem Leben kennen können. Eröffnet wird dieser Lerninhalt wie eine Vokabelkarte mit dem zu erlernen den Begriff.
Der Wiederstand herauszufinden, was sich hinter dieser Klappe befindet, ist sehr gering und das Interesse dadurch umso größer. Öffnen die Besucher*innen die Klappe, haben sie die Möglichkeit die Geschichte hinter dem vorne angeschlagenen Begriff zu lesen.
Auch hier wird die Geschichte mit einer schnell zu erfassenden Situationsdarstellung auf der linken Seite eingeleitet. Auf der rechten Seite wird die Geschichte fortgesetzt mit dem Problem und der Lösung.
Die Fssaden sind das optische Herzstück der Reversibilitäts-Station. Die drei Fassaden, Wärmedämmverbundsystem, Klinker und Moringa sindals Quadratmeter in Originalgröße und -material nebeneinander aufgebaut. Die Informationen der Vergleichsstation gegenüber beziehen sich jeweils auf genau einen Quadratmeter Fassade. Auf diese Weise können sich die Besucher*innen ein genaueres Bild machen. Sie können aus jedem Winkel begutachtet und berührt werden.
Die Schichten der beiden Referenzwände sind jedoch nicht mit reversiblen Verbindungen gebaut und lassen sich deshalb auch nicht voneinander trennen: Anders ist das bei Moringas Fassade.
Hier lässt sich an einer Kurbel drehen, was dazu führt, dass die Schichten auseinander fahren. Auf diese Weise kann man in die Fassade hineinschauen und die dort montierten Informationsschilder lesen.
Die Touchwand ermöglicht mit den darauf visualisierten Daten zu interagieren. Verstärkt wird das Erlebnis durch die darunterliegende Kurbel. Dreht man an ihr, wird zum Beispiel die Zeit fortschreiten. Im Ausgangszustand locken zwei Fragen die Besucher an den Screen.
Zunächst wird darüber gesprochen, wie viel CO2 jeder der drei Fassaden Quadratmeter ausstößt. Damit sich die Besucher*innen ein besseres Bild von dem Energieverbrauch
machen können, werden die Werte der Fassaden mit Werten aus dem Alltag verglichen.
Es könnten Vergleichswerte aus unterschiedlichen Kategorien dargestellt werden, um die richtige Zielgruppenansprache gewährleisten zu können. So kann sich zum Beispiel auf den Energieverbrauch durch Verkehrsmittel bezogen werden:
Die zweite Frage, die gestellt wird, soll klären, welche Fassade günstiger ist. Dazu wird mit der gleichen Flächenaufteilung von vorhin gearbeitet – blau, negativ, Kosten /grün, positiv, Gewinn. Ein interaktives Balkendiagramm schlüsselt die einzelnen Faktorender Kosten auf.
Und am Ende wird alles gut. Oder besser gesagt: Aus Fehlern lernt man. Dieses Projekt war mit Abstand das anstrengendste meines Studiums. Zum Glück, denn ich habe viel gelernt.
Mein Wunsch für die Bachelorarbeit war möglichst viel von dem zu zeigen, was ich in meinem breit gefächerten Studium gelernt habe... na hätte ich das mal lieber gelassen ;) aber als wäre das nicht schon genug, habe ich noch mehr ausprobiert und begann mit CAD und Renderings in Keyshot.
Und hier würde ich ein Problem des Projektes begründen. Nicht in meiner mangelnden 3D-Fähigkeit, sondern daran, dass der Fokus im Projekt wieder und wieder verschoben wurde. Äußere Einflüsse und auch durch Corona fehlende beläufige Bestätigungen von Kommiliton:innen führten zu einem sehr unübersichtlichen Fahrwasser. Nach dem Praxisprojekt, also nach dem ersten Konzeptansatz, fiel es mir immer schwerer aus den Wirbeln des immer höher steigenden Wassers zu schwimmen. Leider führten die Corona-Umstände zusammen mit dem Bachelordruck dazu, dass ich nicht wirklich entspannen konnte, um mich neu zu sammeln und ein kleineres Projekt zu finalisieren.
Dennoch habe ich mit dem Projekt etwas geschafft, was ich bis dato in Projekten vermisst habe: Lernen durch trial and error. Was funktioniert da gut aber was funktioniert hier besser. Diese Vielfalt durchlebt zu haben war ein interessantes Unterfangen und zeigt erneut, dass wir noch viel lernen werden.
Das führte allerdings auch dazu, dass ich nicht genügend Zeit hatte mich auf die Finalisierung einer Unterstation zu konzentrieren.
Im Nachhinein hätte ich mich gerne nur um die Touchanwendung gekümmert oder um Konzept 1 kämpfen müssen. Deshalb treten Unstimmigkeiten auf allen Ebenen auf, die ich mit mehr Zeit (finales Konzept stünde von Tag eins) oder weniger Zielen sicher hätte korrigieren können.
Stolz bin ich aber auf mich, eben weil ich all das geschafft habe. Ausgehend von einem
leeren weißen Blatt ist doch ganz schön viel passiert. Stolz bin ich außerdem auf die Erlebnisse, welche ich mit den Ausstellungen geschaffen habe. Ich kann es kaum abwarten eines der drei Konzepte am fertigen Gebäude erleben zu können. Wäre allein ich die Zielgruppe, ich wäre großer Fan.